Jungenarbeit

Geschützter Raum für Jungs

Die Tatsache, dass Jungen jenseits von Raufen und Fußballspielen auch Bedürfnisse nach kreativer Entfaltung, mitfühlender Nähe und Entspannung haben, wird häufig nicht oder nur vereinzelt wahrgenommen. Meist mangelt es an männlichen Fachkräften, die den Jungen einen geschützten Raum bieten können, in dem sie sich untereinander mit ihren Wünschen und Bedürfnissen ausprobieren und erleben dürfen.

In unserem Selbstverständnis von Jungenarbeit besteht die pädagogische Aufgabe der Jungenarbeiter darin, die Jungen in ihrer Entwicklung ein Stück weit zu begleiten, sie in ihrer Individualität und ihrer Einzigartigkeit zu stärken, ihre sozialen Kompetenzen zu entdecken und zu entwickeln.

Jungengruppen, Vorleser, Soziale Jungs und Schnupperpraktika

In unseren Jungengruppen geben männliche Fachkräfte den Kindern und Jugendlichen von sechs bis 13 Jahren Unterstützung bei der Suche nach Identität und persönlicher Rolle. Spielerisch und mit einer großen Methodenvielfalt von Bewegungs-, Wahrnehmungs-, und Kooperationsübungen werden soziale Kompetenzen trainiert. Im Projekt „Coole Geschichten“ begleiten sie Schüler ab 13 Jahren gemeinsam mit einer Sprechwissenschaftlerin bei einer Ausbildung zum Vorleser in Kindertagesstätten.

Im Rahmen des Projektes „Soziale Jungs StädteRegion Aachen“ motivieren und unterstützen männliche Fachkräfte als Mentoren Jungen ab 14 Jahren bei einem freiwilligen Engagement in einer sozialen Einrichtung. Außerdem vermitteln wir Schnupperpraktika in Berufsfeldern, in denen Männer unterrepräsentiert sind. Dies geschieht in erster Linie am Boys‘ Day.

Anforderungen an unsere Jungenarbeiter

Die wichtigste Komponente innerhalb der Jungenarbeit ist der Jungenarbeiter selbst. Um kompetent und erfolgreich mit Jungen arbeiten zu können, reicht es neben einer allgemeinpädagogischen Ausbildung allerdings nicht aus, selber einmal ein Junge gewesen zu sein.

Der professionelle Jungenarbeiter hat vielmehr über berufsbegleitende Weiterbildungen und per ausführlicher Biografiearbeit seinen beruflichen und privaten Werdegang reflektiert und sich mit der Rolle des Mannes in der Gesellschaft und den Problemen, die daraus resultieren, auseinandergesetzt. Er ist sich bewusst, welche Rollenmuster in seiner Herkunftsfamilie gültig waren und wie er selbst geprägt ist. Er sieht Jungenarbeit weniger als eine Methode, sondern eher als eine persönliche Haltung. Der Jungenarbeiter ist Vorbild, agiert empathisch und mitfühlend, geht aber auch selbstbewusst und konsequent mit schwierigen Situationen um.

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